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Mittwoch, 1. Oktober 2014
College-Life
evbachmann, 05:33h
Wenn ihr das liest, habe ich es geschafft, endlich den vierten Teil meines Blogs zu schreiben. Ich weiss nicht genau woran es liegt, aber irgendwie fällt mir nicht wirklich viel ein zu schreiben. Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich nicht so viel Zeit habe, denn wenig erleben tue ich auf keinen Fall. Ich studiere nun schon seit fast vier Wochen, langweilig ist mir noch nicht. Aber als erstes möchte ich euch danken, für die lieben Nachrichten, Rückmeldungen, Postkarten, Briefe, etc. Keep it up! :)
So: Endlich habe ich ein wenig Zeit gefunden, zwischen Hausaufgaben, Training und Schule. Ich sitze gerade im Car auf dem Heimweg von Pittsburgh, Pennsylvania. Es ist bereits 1:15 AM, doch ein Gewitter hält mich vom Schlafen ab. Schneller als gedacht ist meine erste College-Woche vorbei. Mein letzter Eintrag endet, bevor alle Freshmen einziehen. Es war, wie vorhergesehen, ein riesen Chaos. Wir mussten die Treppen benutzen, da der Lift gefühlte 30 Minuten vom 1. bis zum 8. Stock hatte. Die Gänge waren überfüllt mit besorgten Eltern, aufgeregten Studenten und Abfall. Es stank nach Schweiss. Nicht nur die Stille ging verloren, sondern auch die vorher dagewesene Intimität. So sieht man auch eine Woche später noch fremde Gesichter aus den Zimmern kommen. ![]() Das Orientierungswochenende war lustig und unterhaltsam, aber zum Teil auch sehr mühsam, da ich die meisten Dinge schon bei der Orientierung der Internationalen Studenten hören durfte. Class of 2018 ![]() Spannend war die erste Homeparty am Wochenende. Kann man sich so eine Party vorstellen, wie man immer davon hört und zu sehen bekommt in Filmen wie American Pie, 17 Again oder Party Animals? Absolut! :D Da die Älteren von unserem Team in einem der vielen Häuser für Sportler wohnen, erfahren sie immer aus erster Hand, was und wo abgeht. So gingen wir also zur ersten „College-Party-des-Fall-Semesters“ im Baseball House. Mehr sage ich dazu nicht! ;) Spektakulär war auch das Feuerwerk, das am Montagabend auf dem Fussballfeld das Schuljahr „einleitete“. ![]() Der erste College-Schultag ist halt wie ein normaler erster Schultag. Man steht zu früh auf, dass man ja nicht verschläft und Ist 20 min vor Schulbeginn vor dem Klassenzimmer, dass man ja nicht zu spät kommt. Die Gesichter im Raum sind einem fremd, und so hofft man, einen Platz in der hintersten Reihe zu ergattern, um auch ja nichts sagen zu müssen. Die Lehrer geben einem Blätter mit allen Daten für Dinge wie Aufsätze, Prüfungen und andere benotete Sachen. Mein erstes Fach war Statistik. Ich habe ja Mathe gerne, aber Statistik? Für meinen Lehrer war es ebenfalls der erste Schultag an der NU, wie er uns erzählte. Danach hatte ich Psychologie. Die Klasse besteht wie zu erwarten hauptsächlich aus Frauen. Johanna, die schwedische Fussballerin, ist zum Glück auch in meiner Klasse, so sah ich das erste Mal an diesem Tag ein mir bekanntes Gesicht… Nach diesen zwei Lektionen war mein Tag zu ende, bis natürlich auf Training und Hausaufgaben“ zu Hause“. Am nächsten Tag startete ich mit Critical Literacy. Hier müssen wir lediglich drei Aufsätze schreiben und auf jede Lektion einen Text mit Vokabular und Fragen bearbeiten. Für das hat man nicht lange – falsch gedacht! So hatte ich für die erste Hausaufgabe ungefähr 2.5 Stunden. Die meisten Wörter für das Vokabular waren mir noch unbekannt, und ich fragte mich selbst, wie ich eine Definition für ein Wort schreiben soll, wenn ich dies nicht einmal im Deutschen könnte. Der nächste Kurs war Elementary French 101. Der Kurs ist eigentlich für Personen, die noch nie Französisch gesprochen haben, so bestand die Hauptfunktion der erste Lektion im Erlernen von „Bonjour“. Ich sollte also, wie sich herausstellte nach einem Gespräch mit dem Lehrer, den Kurs zu einem höheren Level wechseln – später mehr dazu. Der nächste Kurs war Philosophie. Der Lehrer kam zu spät und während meine bisherigen Lehrer eher ruhig sprachen war dieser voller Energie und man war froh nicht in der ersten Reihe zu sitzen, da man sonst vielleicht einen Hörschaden bekommen hätte. Nach diesen Lektionen hatte ich Training und später noch NUB Class. Ein Kurs für alle neuen Studenten, wo man nicht wirklich viel Hilfreiches macht. Man spricht über Time Management, Probleme, isst Süssigkeiten und stellt den Sitznachbar vor. So chamer sich NUB vorstelle :D ![]() Zurück zu meinem Versuch, einen höheren Französisch Kurs zu wählen. Eigentlich keine grosse Sache, hätte ich nicht einen Kurs Konflikt. Der „höhere“ Französischkurs wird nur während einer Zeit angeboten, wo ich aber leider schon Philosophie habe. Da die anderen Philosophy Kurse bereits „closed“ (keine freien Sitze) waren, blieb mir nichts anderes übrig, als nochmals Basic French zu nehmen. Auch nicht schlecht, so bin ich zum ersten Mal in meinem Leben Klassenbeste im Französisch. :D Der Abschluss der ersten Schulwoche war dann das Lorde Konzert in Lewiston! Ich glaube so praktisch jeder der NU war dort. Es war ein eher kurzes, dafür grandioses Konzert! :) ![]() Fussballerisch sind wir natürlich auch immer noch hart am Arbeiten. Am 5. September, besser gesagt am 4. fuhren wir Richtung Pittsburgh, Pennsylvania ab. Übernachteten dort in einem Hotel – so gut geschlafen habe ich seit meiner Zimmerbelegung an der NU nicht mehr. Der ganze nächste Tag verbrachten wir im Hotel – da wir das Hotel „NEVER, NEVER, NEVER“ verlassen durften, ohne das Einverständnis unseres Coaches. Wir fuhren dann als Team für eine Stunde in eine Shopping Mall und anschliessend zu einem Restaurant wo man Bagel essen kann. Das Spiel am Abend endete in einem Remis. Diesen Freitag spielten wir gegen Binghampton, wo wir 2:0 gewannen. Heute war „Cleveland State“ zu Gast, und wir spielten wiederum nur Remis. Dieses Spiel hätten wir gewinnen sollen, da wir deutlich überlegen waren. (Ich traf leider nur den Innenpfosten. :( )Nächstes Wochenende reisen wir nach Manhatten!! Unser erstes MAAC (Metro Atlantic Athletic Conference) Spiel! ![]() Dieses „nächste Wochenend“, ist bereits vorbei. Die etwa acht stündige Reise nach Manhatten haben wir hinter uns gebracht. Von New York selber haben wir eigentlich nichts gesehen – was wirklich schade ist… Das Spiel ging unentschieden aus, ein bisschen ärgerlich, da wir die ganze Zeit überlegen waren. Nach dem Spiel gab es Pizza und später einen halt bei Mcdonalds! Zwischendurch haben wir Filme geschaut, Hausaufgaben erledigt oder versucht zu schlafen. Meine Wenigkeit war am „Paper“ schreiben. Ich habe drei Papers, welche ich bis nächste Woche erledigen muss. Ich schreibe sehr gerne… in Deutsch. Manchmal ist es sehr schwierig, seine Gedanken richtig zu übersetzten. ![]() Das Leben als College-Student/in bedeutet nicht nur weniger Zeit haben, sondern auch viel Verantwortung für sein Leben. Ich bin mir ja gewohnt, Verantwortung für mich selbst zu übernehmen, aber einige Studenten hier haben so etwas glaub ich noch nie erlebt. So sehe ich immer wieder Posts auf FB von verzweifelten Personen, wo keine Ahnung haben, wie sie ihre Kleider waschen sollen, schaue in unaufgeräumte Räume oder sitze in Klassen, wo Schüler tatsächlich jedes Mal 20 Minuten zu spät kommen. Verantwortung soll gelernt sein. Da wir in diesen Studentenhäusern wohnen, lernen wir relativ viele Leute kennen, was lustig ist. Wir haben auch einen Aufenthaltsraum mit Billiard- und Ping-Pong Tischen, Sofas und einem Fernseher. . So viel Spass, wenn man 7:0 in Führung ist, gegen einen Gegner, der gesagt hat, er sei gut^^ ![]() Heute ist bereits der letzte September Tag. So lebe nun schon seit fast zwei Monaten in den Staaten, und immer noch habe ich so einige Fragezeichen bezüglich ihrer Lebensweise offen. Was mir jeden Tag auffällt, sind die Essensangewohnheiten. Am besten hat man einen riesen Berg auf jedem der zwei bis vier Teller, reklamiert nach dem ersten Bissen, das es nicht schmeckt und gibt das ganze Essen zurück für in den Abfall. Kulturschock am Anfang, so habe ich mich bereits daran gewohnt. Wenn gesagt wird, dass das Essen wirklich schlecht ist, ist es wahrscheinlich akzeptabel. Wird gesagt, dass es gut ist, ist es deliziös. In den Abfall wandert sowieso die Hälfte… Bereits sind auch fast vier Wochen College überstanden. Auch hier gewöhnt man sich an Dinge. So sah man in den ersten zwei Wochen, meist Mädchen, total aufgestylt in die Klassenräume verschwinden – als ob David Beckham oder Bradley Cooper drinnen warten würde?! Like wtf?! Langsam aber sicher haben auch diese Personen gemerkt, dass Jeans und ein Pullover auch genügen. Gewohnt hat man sich auch an die Tatsache, dass in unserem Building die zwei Lifte nicht immer funktionieren. So ist es eine Überraschung, wenn man mal kein Zettel „Out of order“ an der Türe vorfindet, oder der Lift nicht ins „Basement“ sondern in den 1., richtigen Stock fährt. So ist es normal, dass man sicher einmal die Woche die Treppe in den 8. Stock nimmt... Gewöhnt habe ich mich auch an das Geräusch des Ventilators, der jeden Tag läuft, da es wirklich warm ist. Dass ich keinen Fernseher im Zimmer habe wie zuhause, stört mich auch nicht wirklich. (Nei, liebi Eltere, das heisst nöd, dass ich min TV nüme bruche.;) ) Die Zeit nutze ich, um Dinge zu erledigen, skypen, lesen, fotografieren und die nächsten Reisen zu planen. ![]() Letzten Freitag war ich mit der Schwester, sie ist in unserem Team, von Drew Doughty (ja, DER Drew Doughty, kanadische Ice-Hockey Nationalspieler, Olympiasieger, etc.) beim Spiel von den Buffalo Sabres vs. Toronto Maple Leafs. Unsere Plätze in der zweiten Reihe waren grandios! Man konnte die Aggressivität förmlich spüren, und falls nicht: zu sehen bekam man sie allemal. Spieler wie Lupul, Reimar, etc. auf diese Distanz ist nicht alltäglich! :) ![]() ![]() Am Wochenende fuhren wir unseren ersten Sieg in der MAAC ein. Wir gewannen 4:1 gegen Quinnipiac. Ich schoss mein erstes MAAC Tor, oder besser gesagt, köpfte es! Wie ihr an diesen Bildern seht, ist der Herbst da! So wünsch ich euch eine wundervolle Zeit, mögen eure Tage so farbenfroh sein, wie unser Campus diese Tage. ... link (0 Kommentare) ... comment ... older stories
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Letzte Aktualisierung: 2014.10.01, 05:43 status
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